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Und alljährlich grüßt der Weihnachtsmann

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Und alljährlich grüßt der Weihnachtsmann
 


 

Titel: Und alljährlich grüßt der Weihnachtsmann

Kapitel: 1/1 Oneshot

Pairings: Harry/Draco, Ron/Hermine, Remus/Tonks, Bill/Fleur

Warnungen: sap, slash (m/m), eine Weihnachtsfanfiction, das müsste beinahe alles sagen...

Disclaimer: Nix meins, gehört alles J.K.Rowling. Ach, Geld verdien' ich hiermit auch nicht. (Lediglich Emily, Lysander, Samantha und Nicholas gehören mir. *g*)

Rating: P-12

Worte: 3017

A/N: Verzeiht mir den dämlichen Titel, mir ist nix besseres eingefallen. Ich mag die Kinder. *seufz* So süß. Und verzeiht mir die beinahe mörderische Länge... aber wenn ich erst mal anfange...
 

~ooOOoo~
 

Der Schnee lastete schwer auf den Ästen der Bäume, von denen es in dem idyllischen Londoner Vorort angenehm viele gab und die die Bewohner zu jeder Jahreszeit vergessen ließen, dass sie sich in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt Großbritanniens befanden - und der dementsprechenden Hektik einer Großstadt. Ganz besonders heute hatten wohl die allermeisten, die hier wohnten ihre Arbeit und den Alltag zumindest zum Teil hinter sich gelassen und gaben sich der weihnachtlichen Stimmung an diesem späten Nachmittag des 24. Dezembers hin.

Wahrscheinlich war der blonde junge Mann, der grübelnd den dick beschneiten Gehweg entlang stapfte der einzige, dessen Gedanken noch an seinem Arbeitsplatz weilten.

Draco Malfoy wusste wirklich nicht, was seinen Chef dazu getrieben hatte, seine Abteilung auch an Heiligabend bis zum Nachmittag schuften zu lassen. Zumal die Arbeitsmoral entsprechend schlecht gewesen war.

Nun, umso mehr freute er sich auf zuhause und auf... Harry.

Unmerklich hoben sich Dracos Mundwinkel zu einem sanften Lächeln. Kaum jemand hatte Kenntnis von ihrer nunmehr fünfjährigen Beziehung. Die einzigen, die davon wussten waren Ron und Hermine, die restlichen Weasleys (samt Fleur) und Remus Lupin.

Im Prinzip bildeten sie alle inzwischen eine Art Großfamilie und Weihnachten wurde traditionell zusammen gefeiert. Der einzige Wehrmutstropfen in Dracos momentanen Glück war die Tatsache, dass seine eigenen Eltern gestorben waren. Und mit ihnen Voldemort. Auch wenn er die Prinzipien seines Vaters nie die eigenen genannt hatte, hatte er seine Eltern geliebt. Draco seufzte leise. Harry bei sich zu wissen, hatte ihm damals sehr geholfen und er hatte seine Trauer überwunden.

Klatsch.

Die Reste eines Schneeballs rannen von Dracos rechtem Ohr hinab seinen Hals hinunter und zielsicher in seinen Kragen. Sein Mund verzog sich missbilligend.

"Oh, 'tschuldige, Onkel Dray!!", tönte es aus dem Vorgarten zu Dracos Rechter. Seinem Vorgarten.

Zögerlich lugte ein etwa fünfjähriges Mädchen über die Hecke, die großen braunen Rehaugen sahen ihn entschuldigend an. Unter ihrer dunkelroten Mütze lugte braunes Haar hervor.

"Schon gut, Emily. Du hast es ja sicherlich nicht mit Absicht getan, nicht wahr?", meinte Draco seufzend. Als er sah, wie Emmy verlegen nach unten sah, lachte er und strich ihr über die Wange. "Ich bin dir nicht böse."

Emmy hatte, so zumindest Hermine, ihre Mutter, die guten Eigenschaften von ihr selbst und die weniger guten von Ron geerbt. Was im Endeffekt hieß, dass sie mit einer beinahe hinterhältigen Schläue gesegnet war, aber nur Unfug im Kopf hatte. Ein echter Wildfang eben.

Dieser Wildfang grinste Draco jetzt wieder glücklich an. Neben ihr tauchte ein dunkelblonder Schopf auf. "Was ist denn los, Emmy?"

"Ich hab Onkel Dray getroffen!", erklärte sie und zeigte auf Draco. Sie gab sich kein bisschen Mühe zerknirscht oder schuldbewusst zu klingen. Viel eher verriet ihr Tonfall Stolz.

Erst jetzt richtete sich der Blick des blonden Kindes auf Draco.

"Onkel Dray!", rief der Knirps erfreut.

"Hallo, Lysander", sagte der junge Mann lächelnd.

Also waren Bill und Fleur ebenfalls bereits da, denn der blonde Junge war deren erstes Kind.

Das jetzt fordernd seine Arme nach Draco ausstreckte. Der beugte sich folgsam herunter, ließ den Kleinen seinen Hals umschlingen und hob ihn hoch.

Mit einem Lächeln, das er selbst nicht wirklich registrierte, öffnete er das Gartentürchen und betrat den Vorgarten.

Klatsch, klatsch.

Resigniert klopfte Draco sich den Schnee vom Mantel.

Er hatte es gewusst.

Aber dass die beiden Älteren immer ihre kleinen Geschwister anstiften mussten... Rabauken.

"Hallo, Onkel Dray!!", erklangen prompt zwei helle Stimmchen und kurz darauf wurden Dracos Beine von den kurzen Ärmchen zweier Dreijähriger umklammert.

Samantha und Nicholas. Die beiden konnte man noch deutlicher als ihre Geschwister den Eltern zuordnen. Sam hatte ganz Tochter ihrer französischen Mutter weißblondes, Nic das weasley-typische flammend rote Haar. Die zwei hingen zusammen wie Pech und Schwefel.

"Nicht böse sein, Onkel Dray..."

"Wir haben dich ganz doll lieb!"

Draco seufzte lautlos, dann lächelte er und setzte Lysander ab, um Sam und Nic in die Arme zu nehmen, die ihn sonst wohl kaum losgelassen hätten. Der Ältere warf ihm zwar einen beleidigten Blick zu, aber als Draco ihm lachend durchs Haar wuschelte, dackelte er zusammen mit Emmy hinter seinem Onkel her.

Sam hatte dann sogar den Anstand ungefragt auf die Klingel zu drücken und ihrem "Onkel Dray" somit ein langes Kramen nach dem Schlüssel zu ersparen- das sich mit zwei Kindern in den Armen als unbedeutend kompliziert erwiesen hätte.

Hermine öffnete ihm die Tür.

"Draco!", rief sie lächelnd und zog ihn in eine freundschaftliche Umarmung.

"Mami, du erdrückst uns!", protestierte Nic prompt.

"Achja?" Die junge Frau nahm Draco die Kinder resolut aus den Armen und sah sie dann alle vier vorwurfsvoll an. "Soll ich raten? Ihr habt euren Onkel wieder mal geärgert, stimmt's?"

Vier Paar Augen wandten sich ganz schnell dem unheimlich interessanten Fliesenmuster des Hausflurs zu.

"Lass gut sein, Herm. Sie meinen es ja nicht böse", erwiderte Draco, der ein Lachen krampfhaft unterdrückte.

"Schneebälle?", fragte Hermine an ihn gewandt. Die Kinder nutzen den Augenblick ihrer Unaufmerksamkeit und sahen zu, dass sie ihre dicken Wintersachen ausgezogen bekamen und nach beachtlich kurzer Zeit waren sie ins warme Wohnzimmer verschwunden.

Draco nickte nur lachend. Hermine schüttelte den Kopf und warf ihren eigenen Kindern und den Kindern ihres Schwagers einen missbilligenden Blick hinterher.

"Harry ist mit Fleur in der Küche", sagte sie dann etwas unvermittelt.

Draco grinste. Hermine kannte ihn tatsächlich schon so gut, dass sie wusste, was er als nächstes tun würde. Allerdings hätte er Harry sowieso nirgendwo anders gesucht. Der Ort ihres alljährlichen gemeinsamen Weihnachtsfestes wechselte zwar immer aber einige gewisse Dinge blieben gleich, egal bei wem zu Hause sie feierten:

Fleur und Harry kochten, Hermine kümmerte sich zusammen mit Draco um die Kinder, Ron und Bill waren für den Weihnachtsbaum verantwortlich und Molly und Arthur waren einfach nur da, besonders für die Kinder.

Leise betrat Draco nun die Küche.

"'Arry, siehst du mal nach dem Trut'a'n?"

Draco beobachtete seinen Liebsten, wie der mit konzentriertem Gesicht vor dem Ofen in die Hocke ging und dem darin bratenden Vogel einen langen prüfenden Blick zuwarf.

"Muss noch eine Weile", teilte er Fleur mit.

Die nickte nur und rührte weiter in einer großen gelben Schüssel herum.

Es schien etwas zu fehlen und sie drehte sich um und entdeckte Draco, der an den Türrahmen gelehnt dastand.

Sie wollte schon etwas sagen, aber Draco hob einen Finger an die Lippen.

Lautlos trat er hinter Harry, der gerade dabei war einen Kuchenteig anzurühren und küsste ihn auf die Wange.

"Hallo, mein Schatz."

"Wah!", machte Harry erschrocken und stolperte einen Schritt zurück in Dracos Arme, genauso wie letzterer das beabsichtigt hatte.

"Dray..." Harrys Stimme klang etwas atemlos. "Musst du mich so erschrecken?"

Fleur lachte leise.

"Entschuldige", meinte Draco zerknirscht.

Lachend drehte sich Harry in den Armen des Blonden und küsste ihn liebevoll.

"Wenn ihr zwei Turteltauben fertig werden könntet, wir 'aben 'ier noch einiges für morgen und auch 'eute Abend zu tun!", meldete sich Fleur ein wenig bissig.

"Eifersüchtig?", fragte Draco herausfordernd.

"Nischt die Spur", erwiderte die Französin trocken.

Harry lachte wieder. "Sie hat recht, mein Drache." Draco meinte ein klein wenig Bedauern aus seiner Stimme herauszuhören. Er ließ sich resigniert auf einen der zwei Küchenhocker nieder.

"Wie lange seid ihr schon hier?", fragte er an Fleur gewandt.

"Seit 'eute Vormittag", antwortete die grinsend.

"Sind Molly und Arthur auch schon da?", fragte er weiter.

"Ja", antwortete Fleur mit leichter Ungeduld in der Stimme. "Und jetzt Schluss mit der Fragerei! Wir 'aben zu tun!"

Sie schob den grummelnden Draco resolut aus der Küche. Der Blondschopf warf seinem Liebsten noch einen flehenden Blick zu, doch der zuckte nur mit den Achseln und lächelte.

Ein paar Sekunden lang starrte Draco beleidigt auf die verschlossene Küchentür, dann wandte er sich seufzend ab und ging ins Wohnzimmer.

Wo sich ihm prompt ein sehr amüsantes Bild bot.

Ron und Bill hatten in Gemeinschaftsarbeit eine große Tanne aufgestellt und die Kisten mit dem Baumschmuck dazugeholt. Anscheinend waren in genau diesem Augenblick die Kinder ins Wohnzimmer geplatzt und hatten sich, nun ja, beim Baumschmücken beteiligt.

Was hieß, dass Emmy und Lysander in den Kisten kramten und herausholten, was ihnen gefiel und das dann an die zwei Jüngeren weitergaben, die eifrig den Baum damit behingen.

Ihre Väter versuchten krampfhaft, das entstandene Chaos in geordnete Bahnen zu lenken, indem sie versuchten, ihre quietschfidel durch das Zimmer wuselnden Kinder einzufangen, scheiterten dabei aber kläglich.

Erst jetzt fiel Draco auf, dass in dem ganzen Durcheinander schon etliche Glaskugeln auf den Boden gefallen und zerborsten waren. Und das, wo die Kinder nur Socken trugen.

"Was denkt ihr eigentlich, was ihr hier tut?", fragte er laut und mit einiger Schärfe in der Stimme.

Sam ließ vor Schreck die Kugel fallen, die sie gerade in den Händen gehalten hatte.

Resolut setzte Draco die Kinder eines nach dem anderen auf das Sofa.

"Ihr bleibt jetzt mal zwei Minuten still hier sitzen, klar?"

"Danke Draco", schnaufte Bill und schlug dem Blonden freundschaftlich auf die Schulter.

"Habt ihr zwei nicht mal eure eigenen Kinder im Griff?", fragte Draco vorwurfsvoll.

"Normalerweise schon", erwiderte Ron grinsend, "aber wenn sie zu viert sind, geraten sie außer Rand und Band."

Draco schüttelte missbilligend den Kopf und zog seinen Zauberstab um die Christbaumkugeln wieder zu reparieren.

Vier Paar Augen folgten den bunten Glassplittern, die sich in der Luft wieder zu vollständigen Kugeln zusammensetzten und dann in die einzelnen Schachteln zurückschwebten.

"So Kinder. Und jetzt schmücken wir den Baum gemeinsam. Und zwar fangen wir mit der Lichterkette an!"

Ron und Bill grinsten sich nur vielsagend an und machten sich alsbald klammheimlich aus dem Staub, was Draco aber gar nicht mehr bemerkte, da er zu hundert Prozent mit den jüngsten Sprossen der Familie Weasley beschäftigt war.
 

Eineinhalb nervenaufreibende Stunden später war der Baum fertig geschmückt und der helle Ton einer kleinen Glocke rief, so wie es zur Weihnachtszeit Tradition war, zum Abendessen.

Emmy, Lysander, Sam und Nic waren zum Glück mindestens genauso geschafft wie Draco und verhielten sich beim Essen dementsprechend ruhig. Sie saßen beinahe bedenklich artig neben ihren Eltern.

Draco fand jetzt sogar endlich Zeit, Molly und Arthur zu begrüßen.

Besonders Arthur zeigte mitfühlende Anteilnahme am Schicksal Dracos, der unter der Fuchtel eines allzu pflichtbewussten Ministeriumsmitarbeiters sogar an Heiligabend arbeiten musste.

Molly derweil wurde nicht müde, Fleurs und Harrys Kochkünste zu loben.

Es gab als Vorspeise einen Salat mit Feta und Zitronenöl, anschließend gebratene Forellen mit Petersilienkartoffeln, Gemüse und gerösteten Mandelsplittern [1]. Für das Dessert hatte sich Harry etwas besonders leckeres einfallen lassen: Vanilleeis mit heißen Himbeeren [2].

Als schließlich alle pappsatt mehr auf ihren Stühlen hingen als saßen, insbesondere den Kindern fielen langsam die Augen zu, aber auch die Gespräche der Erwachsenen schleppten sich nunmehr dahin, meinte Hermine:

"Wie wär's wenn wir unsere Socken aufhängen und dann ins Bett gehen? Ich will gar nicht wissen, wann die Kinder morgen schon aufstehen..."

Alle nickten zustimmend und besagte Sprösslinge horchten auf.

Hatten sie da etwas von Socken aufhängen gehört?

Begeistert griffen sie nach den schon bereit liegenden in diesem Falle zweckentfremdeten Kleidungsstücken.

Unter Kichern und Glucksen befestigten die Kleinen ihre Socken über dem Kamin.

Draco beobachtete sie versonnen lächelnd. Ein wirklich hübscher Brauch. Auch, wenn die Geschenke der Kinder nicht in die Socken hineinpassen würden, aber es war schon herzallerliebst, wie die vier Socken mehr oder weniger gerade da hingen.

Er spürte, wie jemand seine Hand ergriff und wandte sich überrascht um.

Harry stand hinter ihm und lächelte seinen Blondschopf sanft an.

"Häng' unsere dazu!"

Dracos Wangen färbten sich bei diesen Worten leicht roséfarben. Ein wenig peinlich war es ihm schon, schließlich hängten nur die Kinder ihre Socken auf...

Etwas zögernd stand er auf und hängte Harrys und seine eigene Socke neben die der Kinder.

Dann kehrte er zu seinem Stuhl zurück, den inzwischen Harry eingenommen hatte.

Draco wollte sich schon neben ihn setzten, als Harry ihn lächelnd auf seinen Schoß zog.

"Wirst du wohl hier bleiben!", flüsterte er.

Leise und zufrieden aufseufzend lehnte Draco sich zurück und sah seinem Liebsten noch einmal in die Augen. Sie strahlten ihn förmlich an, so wie immer, wenn Harry ihn anlächelte.

Draco liebte dieses Lächeln. Er hatte bis jetzt kaum ein Wort mit Harry gewechselt, geschweige denn Zeit mit ihm allein gehabt, aber dieses Lächeln entschädigte ihn.

"Ab ins Bett jetzt, Lysander, Sam!", rügte Fleur ihre Kinder gerade mit in die Hüften gestemmten Fäusten.

Die zwei maulten zwar, aber da auch Emmy und Nic Hermine nach oben folgten, fügten sie sich.

"Gehen wir auch?", fragte Harry an Draco gewandt.

Der meinte süffisant: "Und überlassen den schwer beschäftigten Familienvätern das Abräumen?"

Harry nickte und ehe Ron und Bill noch etwas einwenden konnten, waren die zwei ebenfalls ins obere Stockwerk verschwunden.

Draco ließ sich in ihrem Schlafzimmer sofort der Länge nach aufs Bett fallen.

Harry setzte sich deutlich langsamer neben ihn. Zärtlich strich er dem Blonden eine Haarsträhne aus der Stirn.

"War es sehr stressig heute im Ministerium?", fragte er.

Draco zuckte die Achseln. "Was heißt stressig, es ist eben eine Zumutung, am 24. arbeiten zu müssen, dass haben wir meinen lieben Chef spüren lassen", er grummelte, "aber lass uns jetzt nicht über die Arbeit reden."

Ohne weitere Worte zog er seinen Schwarzhaarigen zu sich herunter und küsste ihn tief.

Alsbald schliefen die beiden einander eng umschlingend ein.
 

~ooOOoo~
 

"Guten Morgen mein Schatz!"

Ziemlich abrupt wurde Draco von den Worten Harrys geweckt.

Träge öffnete er die Augen und schloss sie gleich wieder. Harry hatte doch tatsächlich bereits die Vorhänge zurückgezogen und jetzt schien eine grelle Wintersonne direkt ins Schlafzimmer. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite, erspürte Harrys Oberschenkel, der anscheinend auf dem Bett hockte und kuschelte sich daran, nachdem er sich die Decke schützend über den Kopf gezogen hatte.

"Hey, es ist Weihnachten!", rief Harry protestierend.

"Häh?", machte Draco verständnislos und lugte unter der Bettdecke hervor.

"Na ja, Weihnachten halt, der 25.12., ähm..."

Draco lachte leise und setzte sich auf.

Er beugte sich vor. "Guten Morgen!" , murmelte er kurz bevor seine Lippen die Harrys trafen.

Draco spürte das Lächeln das Schwarzhaarigen während des Kusses.

Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, drehte sich Draco um und ließ sich nach hinten, gegen Harry fallen. Der umfing ihn in einer schützenden Umarmung.

"Geschenke?", fragte Draco grinsend nach oben.

"Bin ich dir nicht genug?" Harry grinste ebenfalls.

Draco seufzte. "Doch natürlich, aber du hast mir bisher immer etwas geschenkt. Außerdem hab ich auch was für dich!"

"Natürlich hab ich was", sagte Harry leise und lehnte seine Wange gegen Dracos Scheitel.

"Obwohl ich zugeben muss, dass es dieses Jahr nicht leicht war, etwas passendes zu finden."

Draco sah ihn erwartungsvoll an.

Lächelnd griff Harry hinter sich und drückte dem Blonden ein relativ kleines Päckchen in die Hand.

Neugierig löste Draco das Geschenkpapier und sah überrascht auf, als ein abgegriffenes Buch zum Vorschein kam.

"Ich weiß, es sieht nach nicht viel aus, aber schlag es mal auf", forderte Harry seinen Liebsten auf.

Draco tat, was er ihm geraten hatte.

"Ein Zaubertrankbuch?" Er las überflog kurz die Anleitung des Trankes, den er aufgeschlagen hatte. "Diesen Trank kenne ich gar nicht!"

Harry lächelte immer noch und blätterte zu ersten Seite des Buches.

,S. Slytherin, Zaubertränke', stand da.

"Du hast ein Buch mit Zaubertränken von Slytherin gefunden?", fragte Draco ungläubig.

Harry nickte kichernd. "Auf einem Flohmarkt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, da irgendetwas interessantes zu finden. Und keine Sorge - ich hab es mir sehr genau durchgelesen. Keine schwarzmagischen Tränke. Ich wage sowieso zu bezweifeln, dass Slytherin wirklich ein Schwarzmagier war."

"Dankeschön", flüsterte Draco und umarmte Harry fest.

"Schön, dass es dir gefällt."

Draco legte das Buch zur Seite, löste sich kurz aus Harry Armen um zu seinem Nachtschränkchen zu gelangen, wo er ein beinahe winziges Päckchen hervorholte.

Lächelnd ließ er sich wieder von Harry in die Arme nehmen und reichte diesem sein Geschenk.

Langsam befreite er das kleine Schächtelchen von dem Papier und öffnete es schließlich.

Darin lag ein schmaler silberner Ohrring, der nur bei näherer Betrachtung eine filigrane Gravierung aufwies.

"Ich habe einen starken Schutzzauber einweben lassen. Nicht dass dich mal einer der übriggebliebenen Schwarzmagier umlegen will!"

"Machst du dir etwa Sorgen um mich?", wollte Harry leise wissen.

Draco lächelte. "Ein wenig immer. Und wenn ich weiß, dass du in potentieller Gefahr schwebst, mehr...", der Blonde verstummte. Mit geübten Bewegungen entfernte Harry den alten Ohrring von seinem rechten Ohrläppchen und befestigte den neuen. Draco sah ihm lächelnd zu. "Danke", murmelte Harry schließlich bewegt und küsste den Blonden. "Ich liebe dich."

"Ich dich auch", erwiderte Draco und lächelte in den nächsten Kuss hinein.

Ein kurzes, energisches Pochen an der Schlafzimmertür unterbrach die beiden.

"Ja", rief Harry leicht genervt.

"Es gibt Frühstück!", rief Hermine von draußen. "Beeilt euch!"

Draco seufzte bedauernd, stand aber schließlich auf. Das Buch legte er auf sein Nachtschränkchen.

Kaum fünf Minuten später waren beide angezogen und hatten sich frisch gemacht.

Vor der Tür küssten sie sich noch einmal flüchtig, dann gingen sie gemeinsam nach unten zum alljährlichen Weihnachtsfrühstück.
 

"Guten Morgen, allerseits!"

Harrys und Dracos Begrüßung wurde hastig erwidert, insbesondere von den Kindern, die es kaum erwarten konnten, endlich ihre Geschenke aufzumachen, damit aber bis nach dem Frühstück warten mussten. Dementsprechend kurz fiel das Frühstück bei den Jüngsten aus, die Eltern und Erwachsenen ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und spannten ihre Sprösslinge noch ein bisschen länger auf die Folter.

Doch endlich waren alle fertig und die Bescherung konnte beginnen.

Hermine und Fleur gingen als erste ins Wohnzimmer und ließen dann, als alles vorbereitet war, die anderen ebenfalls hinein.

Harry und Draco ließen sich in einer Insel der Ruhe auf dem Sofa nieder und beobachteten amüsiert das leicht chaotische Treiben.

"Onkel Dray, guck mal!", quietschte Sam. "Eine Schlange!"

Die Kleine war tatsächlich gerade dabei, eine große Plüschschlange aus einer Kiste zu zerren.

Dummerweise schien sie irgendwo fest zu hängen, sodass Sam immer weiter von der Kiste weg ging um dann kräftig am Kopf des Plüschtiers zu ziehen. Dadurch geriet allerdings der Weihnachtsbaum zwischen die Fronten.

Draco sah kommen, was passieren musste und hechtete hinzu.

Ihm blieb allerdings nur noch, den geschmückten Nadelbaum aufzufangen.

Und wie er so dastand, den Weihnachtsbaum im Arm, Harry hinter sich, der ihm einen tröstenden Kuss auf die Wange gab, die vier Kinder johlend um ihn herum, die Eltern ebenfalls, die versuchten, ihren Sprösslingen Einhalt zu gebieten und die sich still amüsierenden Großeltern auf den Sesseln, da wusste er spätestens, dass Weihnachten war.
 

~Ende~
 

A/N: Ich hoffe, ihr hattet ebenso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. Der letzte Teil ist übrigens noch nicht Korrektur gelesen, hab mich aber beeilt, weil Lia doch Geschichten brauchte. Fröhliche Weihnachten euch allen!!
 

[1] So sieht mein eigenes Mittagessen am 24.12. im Allgemeinen aus. *mjam*

[2] Ich hab eine gaaaaaanz kleine Schwäche für Vanilleeis mit heißen Himbeeren...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Rocinante-
2006-05-08T07:58:04+00:00 08.05.2006 09:58
Okay wieder einmal erster, finde deine Story gut, hol bitte mehr aus dir raus, es ist immer so kurz gehalten, die Sichten oder Gefühle der anderen.

Gruß Shadowweaver


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